Serie „Die utopische Stadt“

Für meine Diplomarbeit an der Folkwang Universität der Künste (2011) habe ich eine Rauminstallation entwickelt, die einen Ort begehbar macht, der so nie existiert hat: eine utopische Stadt, erschaffen aus Bildern von Gebäuden der 1950er, 60er und 70er Jahre. 

„Die Utopie ist nicht ein Mythos, sie bezeichnet vielmehr […] eine objektive und reale Möglichkeit.“ 

– Ernst Bloch 

Nach 1945 standen Architekten in der Bundesrepublik vor der Herausforderung, sich architektonisch von der Ästhetik des Nationalsozialismus abzugrenzen – auch wenn einige von ihnen während dieser Zeit erfolgreich tätig gewesen waren. Ihre Entwürfe griffen auf die Ideen des Bauhaus zurück: Transparenz, Filigranität, öffentliche Teilhabe und komfortables Wohnen für alle. 

In der Realität jedoch wurde diese Vision nur punktuell umgesetzt. Der gesellschaftliche Wandel hat das ursprüngliche Ideal des öffentlichen Raums – als geteiltem, offenen Ort – vielfach verdrängt. Heute dominieren Überwachung und Exklusion. 

Meine Installation machte diesen nie existenten Raum sichtbar. Mit vier Mittelformat-Diaprojektoren wurden großformatige Bilder auf vier Wände projiziert, die je nach Raumsituation eine Größe von 1,20 m x 1 m oder mehr erreichten.